Kunstbrücke Wien, Berlin und Krasnojarsk

Die österreichischen Künstler Sabine Berchtold, das Ehepaar Petra und Dr. Reinhard Lutnik Golebiovski und außerdem Marianne Gielen und Renate Pfrommer aus Deutschland waren zum ersten Mal nach Russland und Sibirien gekommen, um die schöne Stadt Krasnojarsk kennen zu lernen, die am Jenissei liegt. Hier trafen sie mit weiteren Künstlern zusammen und waren auch zu Gast im Kulturzentrum von Krasnojarsk.

In der Ausstellungshalle des „Hauses der Künstler“ wurden etwa 50 Werke aus Malerei, Zeichnung, Kunsthandwerk und Fotografie präsentiert. Neben den internationalen Gästen stellten auch bekannte Künstler aus Krasnojarsk ihre Werke aus, unter ihnen Mikhail Biryukov, John Buchanan und Alexander Krasnov.

Im Anschluss an die feierliche Einweihung der Ausstellung teilten die Besucher aus Deutschland und Österreich ihre ersten Eindrücke mit. Das Gespräch wurde von Dolmetscher Dmitry Ploskovu begleitet. Die österreichische Künstlerin Petra Lutnik brachte Werke aus Keramik mit. Für ihre weißen Vasen wendet Petra eine spezielle Technik an. Den Worten der Künstlerin war zu entnehmen, dass diese Technik als sehr alt und selten sei, und nur wenige Menschen auf der Welt sie beherrschten. Petra sagte, sie betrachte es als eine schöne Herausforderung, Teil dieses Kulturaustausches zu sein und dabei gleichgesinnte kreative Menschen aus Russland zu treffen: „Wir haben bereits Freunde in Sibirien – die Künstler Elena und Alexander Krasnov – die uns auch schon in Wien, Österreich, besucht haben. Es ist eine große Ehre für uns, und wir sind sehr dankbar für diese Freundschaft.“

Der Künstler Dr. Reinhard Golebiovski brachte seine Fotografien mit zur Ausstellung nach Krasnojarsk: „Ich bin von Beruf Fotograf und Fotojournalist. Ich liebe es zu reisen, und jede Reise bringt neue Fotos mit sich. Das Thema, das mich besonders interessiert, ist wie Menschen in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt kochen und essen. Ich habe diesen Prozess bei Völkern in Uganda, Laos, Kambodscha, Bhutan und allgemein in Asien fotografiert. Alle diese Menschen haben gemeinsam, dass sie Lebensmittel zubereiten – wenn auch auf unterschiedliche Weise.“ Beim Gespräch über kreative Pläne des Symposiums in Sibirien bemerkte Reinhard, er hoffe, seine Sammlung von Fotografien um das Thema Russland erweitern zu können.

Sabine Berchtold stellte in Krasnojarsk ihre Lieblings-Pinguine aus. Diese wunderbaren Vögel fertigt sie aus Porzellan. Wie auch auf den von ihr hergestellten Porzellanplatten schrieb sie, dass sie Pinguine schon seit ihrer Kindheit liebt: „Es sind sehr schöne Vögel mit klaren und hellen Konturen. Schon immer bin ich mit meinen Porzellan-Pinguinen auf Reisen gegangen.“ Neben ihren Porzellanplatten und kleinen Tierfiguren arbeitet Sabine in ihrer Heimat in Wien auch an lebensgroßen Figuren.

Eine der geselligsten deutschen Künstlerinnen ist Marianne Gielen, die 16 Gemälde mit nach Krasnojarsk brachte. „Ich habe diese Werke vor allem für die Reise nach Sibirien neu gefertigt. In diesen abstrakten Arbeiten versuchte ich eine Idee von Sibirien zu bekommen. Bereits im Vorfeld wussten wir einiges über das Land, da unsere Berliner Kollegen, die schon öfter in Krasnojarsk gewesen sind, uns viel erzählt und uns Tipps gegeben haben. Ich bin sehr froh, dass diese Zusammenarbeit und der kulturelle Austausch stattfinden, denn das bringt die Menschen näher, so dass man einander besser verstehen lernt.“

Marianne arbeitet in Deutschland in mehreren Verbänden u.a. für die deutsche UNESCO-Kommission. Zum Thema kreative Pläne sagte sie, dass sie im Anschluss an Sibirien in Südkorea tätig sein würde.

Eine Serie von Gemälden in Mischtechnik zeigte die deutsche Künstlerin Renate Pfrommer am Eröffnungstag. „Meine Bilder sind auf Papier gearbeitet und erzählen von meinen Reisen nach Kanada und Indien und über die Menschen, die dort leben. Ich denke, wenn ich aus Sibirien nach Hause zurückkehre, werde ich eine Menge Erfahrung und Ideen mitbringen und diese dann umsetzen.“ Renate arbeitet in Berlin, Deutschland, und studierte an der School of Arts in den USA. „Ich möchte Russland unbedingt wieder besuchen, um auch Kamtschatka kennen zu lernen.“ Zum Abschied fügte Marianne hinzu, dass sie vom schönen Wetter in Krasnojarsk begeistert sei, da es in Berlin die letzten vier Wochen jeden Tag geregnet hatte.

Die Ausstellung „Planet – Siberia“ war der Ausgangspunkt der Reise der Delegation von Künstlern aus Deutschland und Österreich, die drei Wochen lang die Kulturhauptstadt der Region Krasnojarsk – 2012 besuchten. Dabei lernten sie u.a. das Museum of Minusinsk in Martyanova sowie das ethnographische Museumsdorf Shushenskoye kennen. Auf dem Rückweg waren sie bei dem ethnokulturellen Festival „Kinder des gleichen Flusses“ zu Gast. Im Rahmen einer Kreuzfahrt auf dem Jenissei hielten sie eine Reihe von Workshops und nahmen an einem Kunst-Symposium (Open-Air) teil.

Fine Art Exhibition „Planet – Sibirien: Wien – Berlin – Krasnojarsk, Deutschland in Russland und Russland in Deutschland“